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Gesunde Ernährung für die Prostata!

Ernährung und Gesundheit

Wenn wir krank sind, versuchen wir uns gesünder zu ernähren: mehr Vitamine zur Stärkung der Abwehrkräfte bei Erkältungen, eine salzarme Kost bei Bluthochdruck oder koffeinfreier Kaffee bei Magenproblemen. Eine gesunde Kost hilft bei Gesundheitsproblemen und kann die Vorbeugung vor späteren Krankheiten unterstützen.

Ein internationaler Vergleich belegt einen interessanten Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit: Je nach Ernährungsgewohnheiten eines Landes treten bestimmte Krankheiten häufiger oder seltener auf. Asiaten ernähren sich ganz anders als Europäer und Amerikaner. Sie bekommen beispielsweise seltener Prostataerkrankungen.

Ernährung und Prostataerkrankungen

In Asien erkranken deutlich weniger Männer an Prostatakrebs als in Europa und den USA. Das Gleiche gilt für die gutartige Prostatavergrößerung, auch benigne Prostata-Hyperplasie (BPH) genannt. In Europa und den USA haben etwa 90% aller Männer über 70 Jahre eine BPH, in Japan und China dagegen weniger als 10%. Mit Vererbung hat das nichts zu tun. Wer auswandert und fremde Ernährungsgewohneiten übernimmt, erkrankt eher an den für die neue Heimat typischen Erkrankungen.

Die Ernährung spielt hier die entscheidende Rolle. Die asiatische Kost enthält viele Ballaststoffe und wenig ungesunde Fette. In den USA und Nordeuropa ist das umgekehrt. Ein wenig anders verhält es sich nur in Südeuropa, wo gesundes Olivenöl und viel frisches Obst auf den Tisch kommen. Entsprechend erkranken im Mittelmeerraum weniger Männer an der Prostata als beispielsweise in Skandinavien.

Welche Ernährung beeinflußt die Prostata?

Das krankhafte Wachstum von Prostatazellen bei einer gutartigen Prostatavergrößerung und beim Prostatakrebs wird durch Geschlechtshormone im menschlichen Körper ausgelöst. Der Hormonhaushalt, und damit auch die Prostata, kann durch bestimmte Bestandteile unserer Ernährung beeinflußt werden.

Fette

Ein erhöhter Fettkonsum wirkt über die männlichen Geschlechtshormone auf die Prostata und erhöht das Risiko für Prostataerkrankungen. Entscheidend ist dabei, welche Art von Fetten verzehrt wird. Gesättigte Fette tierischen Ursprungs erhöhen das Prostatakrebsrisiko. Ungesättigte Fette pflanzlicher Herkunft senken es wiederum. Ungesättigte Fettsäuren können sogar einen hohen Fettkonsum wieder wettmachen.

Das Beispiel Griechenland bestätigt dies:

Obwohl die Kost sehr fettreich ist, erkranken vergleichsweise wenig Männer an Prostatakrebs. Konsumiert werden dort nämlich hauptsächlich ungesättigte Fette, z.B. viel Olivenöl. Ungesättigte Fette sind überwiegend in Pflanzenfetten, weniger in tierischen Fetten enthalten.

Ballaststoffe

Gut für die Prostata ist außerdem eine faserreiche, d.h. ballaststoffhaltige Ernährung. Eine solche Ernährung wirkt ebenfalls über die männlichen Geschlechtshormone auf die Prostata. Ballaststoffe senken das Risiko für ein krankhaftes Prostatazellwachstum. Der Speiseplan sollte deshalb vor allem Vollkorn-Getreideprodukte sowie viel Gemüse und Obst enthalten.

Phytoöstrogene

Weitere Bestandteile pflanzlicher Kost sind vorteilhaft für die Prostata: die sogenannten Phytoöstrogene. Das sind pflanzliche Stoffe, die dem Hormon Östrogen ähneln. Im Körper besteht normalerweise ein Gleichgewicht zwischen männlichen Hormonen (Androgenen) und weiblichen Hormonen (Östrogenen). Mit zunehmendem Alter werden neben Abkömmlingen des männlichen Hormons (Testosteron) auch östrogenhaltige Substanzen vermehrt gebildet. Erstere fördern das Wachstum von Drüsenanteilen der Prostata, Östrogene demgegenüber das des Prostatastützgewebes (Bindegewebe und Muskulatur). Phytoöstogene hemmen die körpereigenen Östrogene in ihrer Wirkung. Es kommt deshalb zu einem geringeren Prostatawachstum. Man unterscheidet zwei Gruppen von Phytoöstrogenen: Flavonoide und Lignane. Flavonoide sind z.B. in Kichererbsen, Sojabohnen, Tee und Wein enthalten. Lignane finden sich u.a. in Getreideprodukten und Leinsamen.

Gesunde Ernährung unterstützt die Therapie

Bestimmte Nahrungsbestandteile wirken sich gesundheitsfördernd auf die Prostata aus. Eine „Prostata-schondende“ Ernährung kann, sofern sie frühzeitig begonnen wird, zur Verhinderung einer Prostataerkrankung beitragen. Wer bereits eine Prostataerkrankung hat, sollte ebenfalls auf seine Ernährung achten, da die richtige Ernährung die ärztlich verordnete Therapie wirksam unterstützen kann. Wichtig ist in jedem Fall ein frühzeitiger und regelmäßiger Besuch bei einem Urologen oder Hausarzt.

Die mit Abstand häufigste Form der Prostataerkrankung ist die gutartige Prostatavergrößerung. Zu ihren typischen Symptomen zählen häufiger und heftiger Harndrang, vor allem nachts, sowie Harnstrahlabschwächung und andere Probleme bei der Blasenentleerung. Ursache der Beschwerden ist entweder eine gutartige Vermehrung des Prostatagewebes oder eine erhöhte Anspannung der Muskulatur der Prostata und des Harnblasenhalses.

Ursache und Stärke der Beschwerden entscheiden über die Behandlung durch Medikamente oder Operation. In vielen Fällen reicht ein Medikament aus. Aus Asien kommt nicht nur eine „Prostata-schonende“ Ernährungsweise, sondern auch ein neues Medikament. Dieses Prostata-Relaxans aus Japan mit dem Wirkstoff Tamsulosin entspannt die Muskulatur der Prostata und des Harnblasenhalses und lindert dadurch die Beschwerden rasch.

 
 

Tipps für Ihre Ernährung

Eine „Prostataschondende“ Ernährung beinhaltet viele Bestandteile der asiatischen oder mediterranen Küche:

  • Wenig Fett und, statt tierischem, pflanzliches Fett mit ungesättigten Fettsäuren, z.B. Oliven-, Lein- und Sojaöl, außerdem Margarine statt Butter
  • Viel Ballaststoffe, d.h. viel frisches Obst, Gemüse, Salat und Vollkorn-Getreideprodukte
  • Produkte, die Phytoöstrogene (Flavonoide) enthalten: Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Bohnen, Kichererbsen), Sojaprodukte (Tofu, Sojabohnenkeimlinge, Sojaöl), bestimmte Getränke (Tee, außerdem in Maßen Wein)
  • Sogenannte Cerealien mit ebenfalls hohem Anteil an Phytoöstrogenen (Lignane), z.B. Haferflocken und Weizenkleie, sowie Sesamkörner und Leinsamen.